Gemälde, © Isabella Krobisch
Stefan Ambs, © Isabella Krobisch

Der Miesbacher Künstler Stefan Ambs

Seine Inspirationsquelle ist die Natur, seine Ausdruckweise die Leinwand und seine Maltechnik die altbewährte Eitempera. Stefan Ambs nutzt die künstlerische Darstellung der facettenreichen Natur, um seine versteckten Botschaften Ausdruck zu verleihen.

 

Ein Künstler mit Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Tradition

Seine Bilder erinnern im ersten Moment an den Kunststil von Salvator Dali oder an die Gemälde von Vertretern der Neuen Sachlichkeit und dem Phantastischen Realismus. Die dazugehörigen Merkmale sind ganz offensichtlich in den Bildern von Stefan Ambs zu finden: klare Strukturen, unaufgeregte, konturenhafte und gleichmäßig gemalte Landschaften im Hintergrund, warmes Licht sowie die Abbildung von Gegenständen aus dem Alltag. Diese Kunststile, die sich hauptsächlich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert entwickelt haben, rückten das Gegenständliche und Alltägliche in den Vordergrund und fokussierten eine Rückbesinnung zur Natur. Stefan Ambs, einer der Teilnehmer der offenen Ateliertage, vereinigt viele dieser Merkmale in seinen Bildern. Seine Motivik zeichnet sich aus durch die überwiegende Darstellung des Vergänglichen, der Fruchtbarkeit oder der Natur. Die Werke des Miesbacher Künstlers sind vor allem mit klaren Konturen, weiten Landschaften und verschiedene Erdfarben versehen. Der studierte Kommunikationsdesigner hat es also verstanden sich an den Kunstrichtungen des 20. Jahrhundert zu bedienen und trotzdem seinen eigenen Stil zu entwickeln.

 

Ein Ei für ein Bild – die Eitempera als Malfarbe

Neben der Abbildung von natürlichen Gegenständen, der Natur selbst und der Fragilität, bemüht sich Stefan Ambs auch bei der Herstellung seiner Bilder um Natürlichkeit. Es hört sich im ersten Moment etwas dubios an, doch der Künstler verwendet Eigelb als Basis für seine Farben. Das biologische Produkt vermischt er mit Farbpulver und Leinöl und hat im Nu verschiedene Malfarben produziert. Diese Technik ist dabei gar nicht so dubios, denn sie gibt es schon seit vielen tausend Jahren. Es war die gängigste Methode zur Farbherstellung - bis diese von der Acrylfarbe abgelöst worden ist. Mit einem Eigelb könne Stefan Ambs drei Tage lang malen, sagt er. Sie sind also nicht nur nachhaltig, sondern auch sehr ergiebig. Der Vorteil dieses Eigelb-Öl-Farb-Gemischs ist, dass der Künstler seine Bilder mit Wasser noch lange Zeit nachbearbeiten kann, was bei der chemischen Farbvariante wie Acryl nicht funktioniert.  Am Ende des Herstellungsprozesses fixiert er seine Bilder mit einem Harzgemisch und schon ist das Werk ein ganzheitliches Naturprodukt – zumindest fast.

 

Die Natur und seine Facetten geben den Bildern eine Botschaft

Wie oben schon erwähnt, werden die Darstellungen der Vergänglichkeit, der Natur und der Fruchtbarkeit in seinen Bildern aufgegriffen und zumeist mit einer versteckten Botschaft hinterlegt. Sein wiederkehrendes Motiv: das Tuch. Es drücke die Vergänglichkeit und die Fragilität der Natur aus, erklärt der Künstler. Immer wieder nimmt dieser Gegenstand einen Platz in den Bildern ein – mal fällt es in das Bild, mal wellt es sich aus dem Hintergrund in den Vordergrund und mal löst es sich wie eine Tapete von der Wand. Dieses Tuch ist dabei immer eine Landschaft, die darauf aufgemalt worden ist. Sobald dieses Tuch jedoch weggezogen wird, ist die Natur darauf ebenfalls verschwunden.

 

Sein Atelier - ein idyllischer Rückziehort

Künstler wie Stefan Ambs können im Rahmen der offenen Ateliertage im gesamten Landkreis Miesbach an den nächsten beiden Wochenenden besucht werden. Der Miesbacher Künstler ist vor Kurzem allerdings mit seinem Atelier von der Oskar-von-Miller-Straße in die idyllische Harztalstraße umgezogen, dort renoviert er derzeit noch sein neues Kunstreich. Für die offenen Ateliertage öffnet er deshalb seinen Garten unterhalb des neuen Ateliers. Am 21.05 und am 22.05 sowie am darauffolgenden Wochenende, dem 28.05 und 29.05, können unter anderem die Miesbacher Künstler Bettina von Boch, Gabriele Cremer, Katharina Eisenberg, Barbara Gerbl, Karoline Haberzettel, Katrin Hering, Eva Hörbst, Lisa Mayerhofer, Maria Schmalhofer-Jacobi, Margit Stroetzel und Ernst Völker in ihren Ateliers besucht werden. Sie freuen sich auf Ihren Besuch.

 

Kontakt:

Stefan Ambs

Harztalstr. 51

83714 Miesbach

Öffnungszeiten: nach telefonsicher Vereinbarung und zu den offenen Ateliertagen ganztags.

 

Mehr zu den offenen Ateliertagen:

https://www.offene-ateliertage2022.de/hauptseite.html

Infomaterial kann zu den Öffnungszeiten der Touristinformation im Kulturzentrum Waitzinger Keller Miesbach abgeholt werden.