Mieder und Vereinswasch

Während der Schalk, zur Hochzeit angefertigt, nur von verheirateten Frauen und nur zu den hohen Festtagen getragen wird, ist das Miedergewand, zu dem man Tücher und Schürze aus Leinen (Weißwasch) kombiniert, den unverheirateten Frauen vorbehalten. Das rote Miedergwand ist kein Dirndl im engeren Sinn, sondern besteht, wie der Schalk, aus einem langen Rock mit Oberteil. Dieses ist relativ schlicht und wird unter einem sehr tief ausgeschnittenen und versteiften Mieder getragen, das in Handarbeit passgenau gefertigt, ein wahres Schmuckstück ist, das die Frauen mit der bis zu sechs Meter langen silbernen Geschnürkette schließen. Schürze (Fürta) und Miedertüchl bestehen im Trachtenverein Miesbach aus weißem, mit Weiß verziertem Leinen. Zum Mieder trägt „frau“ weiße Strümpfe und schwarze „Drehschuhe“. Zur Weißwasch passt das grünsamtene, niedrige Miesbacher Hütl, meist mit einem Gamsbart.