Die Sonne strahlt, der Markt zeigt sich von seiner besten Seite. Die französische Praktikantin Margot Salés-Orti hilft bei einer Marketing-Aktion direkt auf dem Wochenmarkt.
Ein bisschen schüchtern wirkt sie auf den ersten Blick, die hübsche junge Frau aus der französischen Bourgogne. Vermutlich ist es nur die Sprachbarriere – der bayrische Dialekt ist ja nicht unbedingt für seine leichte Verständlichkeit bekannt – und als ich sie daraufhin anspreche, bestätigt sie das. Zuhause sei sie nicht als stilles Wasser bekannt, erzählt sie und belohnt mich mit einem strahlenden Lächeln. Im Rahmen ihres Studiums „Office Management“ am Lycée Privé Les Arcades in Dijon absolviert sie ein zweimonatiges Praktikum im Kulturzentrum Waitzinger Keller. Zur Halbzeit ihres Aufenthalts klappt es schon viel besser mit dem Deutschen, finden ihre neuen Kollegen. Aber der Markt, seine Besucher und Händler sind sicher eine sprachliche Herausforderung. Hut ab, dass Margot sich dem stellt! Beim Verteilen der neuen Markt-Broschüren hält sich die Praktikantin dann doch etwas im Hintergrund und greift immer wieder fleißig in den Korb, um die begehrten Hefte zur Verteilung heraus zu reichen – und wieder das hübsche Lächeln.
Schön und lebendig findet Margot unseren Wochenmarkt. Auch in ihrem Heimatort, Paray-le-Monial, gebe es einen regelmäßigen Wochenmarkt. Ein Markt für Grünes, aber auch für Kleider und alles, was der Mensch so braucht. Ihr Bruder Baptiste arbeite an einem Stand für Fensterläden und der Markt sei auch dort ein beliebter und vielbesuchter Treffpunkt im Herzen des Ortes. Ich frage Margot, ob sie Heimweh hat. Ja, natürlich, meint sie, aber es sei nicht so schlimm, denn die Familie habe sie erst letztes Wochenende besucht. Die 700 km lange Anreise hat die Familie gern auf sich genommen. Da sie Miesbach am Sonntag einen Besuch abgestattet haben, sei es recht ruhig im Ort gewesen, aber ihren Eltern habe genau das gut gefallen – kein ungebührlicher Touristentrubel…
Und der Maibaum! Den fand Margots Mutter besonders schön. Auf meine Nachfrage erzählt die junge Französin, dass diese Tradition in der Bourgogne nicht heimisch sei. Beeindruckt schaut sich Margot die einzelnen Schilder am Baum an, praktisch, da weiß man gleich, was man in der Stadt alles bekommen kann. Wer braucht da schon Internet, witzeln wir.
Ob Margot und ihre Familie sich vorstellen können, unsere Gegend nach ihrem Praktikum wieder zu besuchen? Auf jeden Fall, sagt sie, die Gegend sei wunderschön und die Menschen wären wirklich freundlich.
Text: Lisa Mayerhofer
Fotos: Max Kalup
