Selbstgemachte Marmeladen, © Amelie Knaus
Petra Holzmann, © Amelie Knaus

Eine Ruheoase mitten in Miesbach

Im EinLaden finden Menschen mit psychischen Erkrankungen eine Anlaufstelle und können dort tätig werden. Sie können Ihre Arbeitskraft in dem sogenannten Zuverdienstprojekt zur Verfügung stellen und in ihrem Tempo und nach ihren Kräften tätig werden. Dabei steht dieser Laden einem gewöhnlichen Verkaufsstand in Nichts nach, im Gegenteil: Er hebt sich mit frischen, selbstgemachten und stetig wechselnden Angeboten von der Masse ab. 

 

Das Angebot ist vielfältig und variabel

Die Tür geht auf und es zeigt sich ein liebevoll dekoriertes Café mit selbstgemachten Kleinigkeiten wie Marmelade, Gebäck und Kuchen. Das Sortiment wechselt stetig und ist tagesaktuell variabel. Der EinLaden in der Wallenburgerstraße 12 in Miesbach lädt zum Verweilen und Schmökern ein, denn neben den Lebensmitteln, gibt es auch Bücher. Ein ganzes Regal gefüllt mit diverser Literatur steht für die Besucher im EinLaden bereit – gebraucht, aber in sehr gutem Zustand. Für einen Euro kann dieser Lesestoff erworben werden und natürlich freut sich das Team des Zuverdienstprojekts auch über gut erhaltene Bücherspenden.

Es ist viel zu tun und es fällt jede Menge Arbeit an, denn es gibt neben den Aufgaben im Verkaufsladen auch einen Wäsche- und Bügelservice und die Möglichkeit für ein frisches Catering bei mittelgroßen Events. Ein Mittagessen ist nach vorheriger Anmeldung und geringem Aufpreis ebenfalls möglich. Diese Vielfalt an Angeboten wird hauptsächlich von Menschen gestemmt, die dort freiwillig ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen. Der EinLaden ist ein Zuverdienstprojekt der Caritas Miesbach und gibt Leuten, die noch nicht oder nicht mehr im Berufsleben tätig werden können, eine Tagesstruktur und einen Ort der Begegnung, auch mit Gleichgesinnten.

Backen, kochen, spülen, waschen, bügeln, und verkaufen sind nur ein Teil des breiten und alltäglichen Tätigkeitsfeldes zudem gibt es auch die Möglichkeit individuelle Kreativarbeiten anzufertigen. So werden beispielsweise um die Adventszeit auch mal bis zu 20 Sorten Plätzchen gebacken. Um den Beschäftigten zur Hand zu gehen und ein eventuelles Zeitmanagement einzuhalten, gibt es die Arbeitsanleiter*innen. Diese sind normale Angestellte, die, wie ihre Berufsbezeichnung schon ausdrückt, die Menschen dort anleiten, die Arbeitsprozesse überprüfen und gegebenenfalls auch am Laufen halten. 

 

Alles kann, nichts muss

Die Beschäftigten können sich zunächst aussuchen in welchem Bereich sie tätig werden wollen. Gleichzeitig können sie auch selbst entscheiden, wie viele Stunden sie am Tag dort sein möchten. In einem Vorgespräch erarbeiten Interessierte mit Petra Holzmann, Leiterin des Zuverdienstprojekts, einen Rahmen, in dem derjenige sich einbringen kann. Wichtig anzumerken ist dabei, dass die Beschäftigten keine Angestellten sind und auch keine Arbeit verrichten müssen. Im EinLaden spricht man deshalb von 22 Beschäftigten.

Seit 17 Jahren gibt es diesen Laden und das Zuverdienstprojekt nun schon, und doch ist es vielen noch ein unbekannter Ort. Dabei sichere jeder Auftrag das Fortbestehen dieser sozialen Einrichtung, gibt Petra Holzmann zu bedenken. Deswegen gilt: „Es darf Jeder gerne kommen und hier verweilen, wir freuen uns. Einen Kaffee oder eine Kleinigkeit zu essen gibt es auf jeden Fall“, sagt sie freudig.

 

Text und Fotos: Amelie Knaus

Impressionen

Bücherregal, © Amelie Knaus
Bücherregal

© Amelie Knaus

Das Café im EinLaden, © Amelie Knaus
Das Café im EinLaden

© Amelie Knaus

Produktecke im EinLaden, © Amelie Knaus
Produktecke im EinLaden

© Amelie Knaus