Vor ca. 2 Jahren sind Heike und Michael Brunner mit dem ganzen Sortiment der VINOTHEK zum Marktplatz 2 umgezogen. Dort ist nun genug Platz, um die kulinarischen Schätze aus Italien optimal zu präsentieren. Schon die großen, gekonnt dekorierten Fenster lassen Urlaubsstimmung aufkommen: Mediterrane Keramik zeigt toskanische Motive. Die urigen Schalen, Windlichter und Schüsseln aus Teak- und Olivenholz würde man am liebsten gleich mitnehmen. Und dann der Wein! Nicht umsonst heißt das Einkaufsparadies mit der ca. 80 m² großen Verkaufsfläche BRUNNERS VINOTHEK. Denn der Wein ist das Herzstück des Geschäfts.
Wein
„Ja, wir kaufen alles selbst ein“, bestätigt Michael Brunner. Er und seine Frau haben nach fast 10 Jahren im eigenen Laden ein stabiles Netzwerk an Lieferanten aufgebaut. Besonders gerne kaufen sie bei den kleineren Winzern, bei denen sie sich einen guten Überblick über Qualität und Wirtschaftsweise machen können. „Wir haben im Trentino die Cantina Endrizzi entdeckt, da nisten noch die Vögel im Weinberg und zahlreiche Insekten summen herum – es herrscht eine Atmosphäre voller Leben und Natur.“ Kein Wunder, dass Weine aus Trauben, die unter solchen Bedingungen wachsen können, etwas Besonderes sind. Dabei achten die beiden Inhaber auf ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Die Weine beginnen im Verkauf bei 6.50 €. Wer will, kann allerdings auch 70 € für einen Spitzenwein ausgeben.
Beratung vom Fachmann
Wein – für Nicht-Kenner sind sie oft ein Buch mit sieben Siegeln und man ist bei der Wahl oft unsicher. Da kann Michael Brunner helfen. Er weiß nicht nur von welchem Winzer ein Wein stammt, sondern kennt sich mit Rebsorten, Jahrgängen und Alkoholgehalt aus. Er weiß auch, welcher Wein zu welcher Speise passt und kann den Geschmack der edlen Tropfen beschreiben: „Der Bolgheri Rosso der Cantina Chiappini aus der Maremma ist ein Roter für köstliche Schlemmereien. Mit Noten von Kirschen und dunklen Waldfrüchten ist er ideal für einen langen Abend“, schwärmt der Weinkenner. Wer lieber einen leichten Weißwein trinken möchte, findet in der VINOTHEK eine schöne Auswahl, die Schmelz, Charme und feine Frische vereint.
Mit Leidenschaft
Ich frage Michael Brunner, welches Weingebiet er selbst bevorzugt. „Die Maremma“, sagt er und seine Augen bekommen dieses Leuchten. „Wir waren vor kurzem dort – also schon in der Nachsaison. Die Maremma ist für mich Wein, Landschaft, Meer – es war wunderschön.“ Mit derselben Liebe und Sorgfalt ist das ganze Sortiment zusammengestellt. Ein weiterer Schwerpunkt sind die herrlichen Fruchtessige, die man in einer Fülle von Geschmacksvarianten vor Ort verkosten kann – ca. 70 verschiedene Sorten sind vorrätig…
Kochen mit Fantasie und besten Gewürzen
Dass BRUNNERS VINOTHEK ein fester Begriff für alle ist, die mit Fantasie mediterran kochen, zeigt diese kleine Episode während des Interviews: Wir diskutieren gerade ein Dressing mit Dijonsenf und hellem Himbeeressig, als Kunden den Laden betreten, die genau wissen, was sie wollen: „Den tollen Orangenpfeffer bitte – einen großen…“ Mit einem Griff hat Michael Brunner das Gewünschte parat, eine der vielen gewürzten Pfeffersorten, die es im schmalen Glasbehälter gibt – dekorativ und praktisch, denn so sieht man gleich, wie viel noch da ist. Der Orangenpfeffer ist dabei nur eine von gefühlt 20 Pfeffersorten… Und nicht zu vergessen – die italienische Feinkost wie Pasta, Sugo und Antipasti.
Für den Kunden
Neben dem reichen Sortiment, das auch jahreszeitlich wechselt – den „Amerie“, einen Himbeerlikör mit Walderdbeere, der jeden Prosecco veredelt, gibt es zum Beispiel nur im Sommer – hat sich die VINOTHEK auf Geschenke spezialisiert. So gibt es gerade zu Weihnachten, zu einem runden Geburtstag oder einem Jubiläum individuell zusammengestellte Präsentkörbe in jeder Preisklasse. Ein wertvolles Geschenk ist immer hochprozentiger Alkohol. Hier bietet Michael Brunner neben einer sehr großen Auswahl an Grappa nun auch „The Duke“ an, die Münchner Gin-Revolution. Ja, und fast hätten wir es im Gespräch vergessen, aber da ist noch etwas, das BRUNNERS VINOTHEK für Italienfans so unwiderstehlich macht. Nicht die Atmosphäre – die bekommt man gratis mitgeliefert – sondern das Olivenöl. Auch hier haben die Inhaber seit Jahren einen Stamm an Lieferanten, von denen sie nur beste Qualität beziehen. „Wie beim Wein bevorzugen wir auch hier die kleinen Ölmühlen mit ihren ehrlichen Produkten…“
Ich verlasse die VINOTHEK und bin einen Moment erstaunt, in Miesbach zu sein und nicht in Bozen oder Brixen.
Text: Verena Wolf
Foto: Dietmar Denger
