Cover Fasson, © Mathias Leidgwendner
Mathias Leidgschwendner, © Mathias Leidgschwendner

DIE FASSON

Seit 14. März liegt die neue Fasson, Volume VII, am Kiosk. Covermodel ist dieses Mal Clara Hebbeker, eine junge Frau aus Miesbach, die alle Augen auf sich zieht.

 

Im Oberland daheim

„Die Fasson ist aus der Idee entstanden, schöne Mode und Tracht dort zu fotografieren, wo sie zuhause ist. Bei uns im Oberland“, erzählt Mathias Leidgschwendner von den Anfängen seines Magazins. Schon 2015 entstanden die ersten Aufnahmen in Zusammenarbeit mit Freundin und Lieblings-Model Babsi Hornberger. Seither hat sich das Heft – langsam, aber sicher – zu einem der spannendsten neuen Projekte am Zeitschriftenkiosk entwickelt. „Für mich bedeutet die Fasson in erster Linie Freiheit – die Freiheit, in einem eigenen Heft all das auszuprobieren, was mich gerade beschäftigt.“ Da Mathias Leidgschwendner bei diesem Projekt als Grafiker, Fotograf und Chefredakteur in einer Person agiert, kann er jedes Heft tatsächlich ganz so gestalten, wie es ihm entspricht.

 

Ein Magazin im Alleingang

Das Ergebnis ist ein lebendiger Mix aus lesenswerten Inhalten, atemberaubender Fotografie und kreativem Design, der einzig und allein die Handschrift des jungen Multitalents trägt. Geboren in Hausham, hat Mathias Leidgschwendner nach dem Schulabschluss die Freie Kunstwerkstatt in München besucht und anschließend einige Monate als Grafiker bei Blättern im Oberland gearbeitet, bis er begann, eigene Magazine zu entwickeln. Die Fasson ist sein bisher erfolgreichstes eigenes Projekt. Wie weit sein Ruf schon reicht, würde er nie herausposaunen, doch es spricht für sich, dass er im Winter 2020/2021 Exklusivaufnahmen von der Neuinszenierung des Ballett-Klassikers „Schwanensee“ machen konnte. Dieses Tanzereignis erlebte – dank Corona – nur die Generalprobe und eine einzige Aufführung. Mathias Leidgschwendner gelingt eben Heft für Heft das Kunststück, rund um den Marienplatz ebenso präsent zu sein wie rund um Tegern- und Schliersee. Sieben Ausgaben sind auf diese ungewöhnliche Weise schon entstanden.

„Mich hat das am Anfang schon überrascht, wie schnell die Fasson bekannt wurde. Plötzlich fand ich mich mit Kollegen von der „Vogue“ oder der „Madame“ auf den Modeschauen in Paris und Berlin wieder. Das ist schon der Wahnsinn.“

Mode wird in der Fasson großgeschrieben. Aber Mode ist in der Fasson nicht alles: Zu den wunderbar abwechslungsreichen Modestrecken gesellen sich witzige Stills, interessante Reportagen und Tipps. Doch es sind vor allem die überraschenden Interviews und sensiblen Porträtfotos, die das Magazin bei der jungen Künstlergeneration zur geschätzten Plattform macht.

 

Mit den Stars auf du und du

Ob junge Kreative wie Katharina Bourjau, ob Filmemacher Marcus Rosenmüller, Musiker wie Herbert Pixner, ob Comedians wie Rosetta Pedone und Christine Eixenberger – unzählige Persönlichkeiten hat Mathias Leidgschwendner für sein Magazin vor die Kamera geholt. Selbst Überfahrt-3-Sternekoch Christian Jürgens oder Igor Selenski, der schillernde Direktor des Bayrischen Staatsballetts geben sich ein Stelldichein in der Fasson. Junge Journalisten und Stylisten, Models, Modemacher – sie alle stellen in Beiträgen und Interviews sich und ihre Arbeit vor. Das alles kommt so jung und unverkrampft daher wie Mathias Leidgschwendner selbst, der nach einer Zeit als Grafiker beim Männermagazin GQ heute selbstständig in einem eigenen Büro im Münchner Glockenbachviertel arbeitet. Kein Wunder also, dass sich auch die großen Stars vor die Kamera von Mathias Leidgschwendner wagen. So hat er schon Brigitte Hobmeier, Maximilian Brückner und Clemens Schick abgelichtet. „Ach, ja“, sagt Mathias Leidgschwendner und lächelt sein sympathisches Lächeln. „Das ist für mich das Schönste an der Fasson, dass ich die Stars beim Fotografieren von einer sehr persönlichen Seite kennenlerne. Es sind sehr interessante Menschen, die sich über vieles Gedanken machen und in Berufen bestehen, die keine Sicherheit bieten. Du musst einfach sehr gut sein…“

 

Ein gefragter Werbepartner

Eine wichtige Entscheidung war die Platzierung der Werbung. Weil die mindestens eine Seite groß ist, wirkt das Magazin von der ersten bis zur letzten Seite wie aus einem Guss – und nicht zerrissen und zerstückelt durch ein Heer von Kleinanzeigen. Zu den treuen Unterstützern gehören das Label GOTTSEIDANK, die Edelschreinerei EHAM, Trachten GREIF, MOOSBRUGGER und, seit Neuestem, Schwergewichte wie LODENFREY. Sie alle setzen auf den unverwechselbaren Look und die sanfte, aber strenge Auswahl an Themen. „Qualität und Schönheit haben mich schon immer magisch angezogen. Ich unterscheide da nicht wirklich zwischen einem unverwechselbaren Gesicht, einer Landschaft, deren Stimmung mich anspricht, oder einem Gegenstand. Menschen faszinieren mich einfach genauso wie wunderschöne Dinge, seien es Kleider, Taschen, Schuhe oder ein perfektes Service.“ So fotografiert er eine Geschichte über „Nymphenburger Porzellan“ mit derselben Hingabe wie unruhige Rock-Bands, stille Seen und Parks oder schönen Schmuck. „Ich versuche eine Mischung zu finden, die meine Leserinnen und Leser anspricht. Ich will aber auch mit jedem Heft überraschen und begeistern.“ Zu diesem Qualitätsanspruch passt auch die Qualität der Schreiber wie Textchef Johannes Thalmayr oder Autorin Franziska Hampel, die auffallend präzise und erfrischend zu erzählen wissen.

 

Trotz Corona – die neue Fasson in bester Verfassung

„Momentan lote ich die Grenzen der Schwarzweiß-Fotografie aus. Das ist wie bei einem Film Noir.“ Entsprechend trägt die Top-Story der aktuellen Ausgabe den Titel „Monaco Noir“ und ist eine Hommage an die eher unbekannten Seiten der Landeshauptstadt – inklusive zarter und neuer Mode-Styles. Wie perfekt sich auch Farbfotografie an die Schwarztöne anzupassen vermag, zeigt die Fotostrecke mit Clara Hebbeker – fotografiert am Seehamer See. Das Model, das in Miesbach lebt und in der ganzen Welt arbeitet, ist neben internationalen Stars wie Hannah Herzsprung und Klaus Steinbacher eines der drei Covermodelle der neuen, siebten Ausgabe der Fasson. In einem Mini-Interview spricht Clara, die schon für Jil Sander und Hermès über die Pariser Laufstege lief, über Corona-Blues, die Arbeit im Krankenhaus und die Gründe Miesbach zu lieben: „Es gibt nichts Schöneres als im Sommer mit dem Fahrrad zum See zu fahren und im Winter die verschneiten Berge vor der Tür zu haben“, sagt sie und spricht damit wohl den meisten von uns aus der Seele.

Die Miesbacher Stadtschreiberin Verena Wolf, als Texterin von Anfang an Teil des Fasson-Teams, hat die vielseitige Hannah Herzsprung zu Leben und Film-Karriere befragt und dabei herausgefunden, dass der unprätentiöse Kinostar gerne lacht und Bayrisch spricht. Mit großen Geschichten über Klaus Steinbacher, der in „Oktoberfest 1900“ die Zuschauer fesselte, oder den schmucken und ungewöhnlichen Musiker Vladimir Korneev bietet die Fasson VII wieder lebendige Einblicke in Leben und Arbeit angesagter Künstler.

 

Heft mit Herzblut

„Ich liebe die Arbeit an der Fasson auch deshalb“, überlegt Mathias Leidgschwendner, „weil ich zeigen kann, wie alles zusammenhängt: Unser eher ruhiges Leben im Oberland inmitten von viel Natur und Traditionen und das quirlige Leben in München… Ich mag auch das Nebeneinander von urbanem Schick und Bäuerlichkeit. So hab‘ ich für die Fotostrecke mit den Top-Neuheiten von Roeckl, Sévigné, Aigner oder Unützer die Hennen meines Bruders ausgeliehen. Ich hab‘ mich gefreut, wie perfekt das zusammenpasst.“

Freude, Können und Überraschung – das sind wesentlich Elemente der Arbeit von Mathias Leidgschwendner. Und genau das macht die Fasson zu einem Magazin, an dem man von der ersten bis zur letzten Seite Freude hat.

 

Weiterlesen:

www.mathiasleidgschwendner.de

 

Text: Verena Wolf
Bilder: Mathias Leidgeschwendner

Impressionen

Stadt Miesbach, © Dietmar Denger
Stadt Miesbach

© Dietmar Denger

Stadtführungen_Drohnenaufnahme Miesbach_1920x1280
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Miesbacher Tracht_Titel_Stadtplatz
Miesbacher Tracht_Titel_Stadtplatz
Genussführung_Sonja_Still (2)
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MB_Wochenmarkt-0081_1920x1280
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