Innenstadt Lebzelterberg, © Hans-Günther Kaufmann
Florian Brunner, © Max Kalup

Ein Gespräch mit Florian Brunner

Der Markt ist in der Stadt – und weil es in unserer Kreisstadt auch viele lesenswerte Geschichten außerhalb des Marktes gibt, heißen die Marktgeschichten ab diesem Jahr Miesbacher Stadtgeschichten. Weiterhin ist jeweils ab Donnerstag eine neue Geschichte online auf www.miesbach-tourismus.de und bietet interessante Einblicke ins Stadt-Leben. Lesen Sie rein!
 

Die aktuelle Lage der Miesbacher Geschäfte – ein Gespräch mit GWM-Vorsitzendem Florian Brunner

 

Miesbach ist bekannt als liebenswerte Kleinstadt, die mit bezaubernden Läden in der Innenstadt zum Bummeln einlädt – normalerweise – in der Zeitrechnung vor Corona… Jetzt im Lockdown sind die meisten Geschäfte geschlossen und dunkel…

Ich spreche mit Florian Brunner, dem Vorsitzenden der Gemeinschaftswerbung Miesbach, um einen Eindruck zu gewinnen, wie es dem regionalen Einzelhandel momentan geht.

Florian Brunner blickt zunächst zurück: Im ersten Lockdown im Frühjahr konnten das die meisten Geschäfte noch verkraften. Natürlich hatten alle massive wirtschaftliche Einschnitte, doch mit gebildeten Rücklagen und soliden Umsätzen nach dem Lockdown, konnten viele Händler diese Hürde meistern. Allerdings, so Brunner, ist dies auch branchenspezifisch unterschiedlich – während einige im Sommer wieder passable Erlöse erzielten, blieb bei anderen der Erfolg niedrig. Zum Beispiel Trachten- oder Schmuckgeschäfte, deren Waren häufiger auf Grund von Veranstaltungen, Festen und anderen Events gekauft werden, konnten sich über den Sommer und Herbst nicht ausreichend regenerieren.

Und dann im Dezember, mitten im Weihnachtsgeschäft, der 2. Lockdown – für viele wirtschaftlich ein deutlich härterer Einbruch und Brunner hofft inständig, dass die Miesbacher Geschäftsleute und Gastronomen stark genug sind zu kämpfen und sich über die Krise halten zu können, damit sich keine „negativen“ Veränderungen im Stadtbild ergeben.

Er weiß, wie schwer diese Zeit für die Unternehmerinnen und Unternehmer ist und wie lange man auf wirtschaftliche Hilfen warten muss. Da kann es schnell zu finanziellen Engpässen kommen. Die Erfahrungen aus der Gastronomie zeigen, sagt Brunner, dass man beispielsweise das Kurzarbeitergeld lange vorstrecken oder sich sehr gedulden muss bis andere Unterstützungsprogramme fließen.

 

Ein kleiner Lichtblick

Seit dem 11. Januar gibt es einen kleinen Lichtblick, nun ist Abholung und Lieferservice unter dem Motto „Call/Click and Collect“ erlaubt. Für viele Geschäfte ist es finanziell gesehen wahrscheinlich ein Tropfen auf dem heißen Stein, trotzdem sind alle hochmotiviert und freuen sich gerade sehr, wenn vor allem Stammkunden schon in den ersten Tagen dieses Angebot nutzen. Über die Homepage der einzelnen Läden, deren Auftritte in den sozialen Medien, Schaufenster und auch über die Website der GWM (www.gwm-miesbach.de) kann man sich informieren, welche Geschäfte die Abholung oder sogar den Lieferservice anbieten. Man kann online oder telefonisch bestellen und seine Wünsche äußern, anschließend wird ein Liefer- oder ein Abholtermin vereinbart, der bei zeitlicher Staffelung und unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen (FFP2 Maske erforderlich!) einen möglichst sicheren Einkauf beschert.

 

Regionales Einkaufen fördern

Ob in der Pandemie auch im Oberland das Bewusstsein für den regionalen Handel gestiegen ist, findet Brunner schwer einzuschätzen. Doch er hofft inständig, dass viele Bewohner*innen des Landkreises erkennen, dass der hiesige Handel unsere Ortsbilder prägt und einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität leistet. In der Gastronomie wird nach der Pandemie das Bedürfnis schnell zurückkehren, denn schön Essen gehen lässt sich zum Glück nicht digitalisieren. Im Einkauf hingegen bleibt immer die vermeintliche Online-Alternative – letztendlich sollte jedem allerdings klar sein mit welchen Folgen.

Eine weitere Aktion stößt in die gleiche Richtung des regionalen Einkaufens: die OBERLANDCard. Diese wurde von Florian Brunner mit seinem Team bei der SMG (Standortmarketing-Gesellschaft) entwickelt und soll planmäßig am 15. März 2021 an den Start gehen. Die Karte ist ein Bonusbezahlsystem, mit dem Kunden mindestens 2 % Rabatt erhalten und auf der Karte als Guthaben sammeln können. Dieses kann dann bei den teilnehmenden Geschäften wieder eingelöst werden. Auch für Arbeitgeber*innen eine motivierende Alternative zum steuerfreien Tankgutschein.

So wollen wir im neuen Jahr der Krise doch etwas Positives abgewinnen und gehen ermutigt in unsere bezaubernden Geschäfte, um in einer liebevoll gepackten Einkaufstüte unsere Waren abzuholen!

 

Text: Veronika Leo
Fotos: Max Kalup, Hans-Günther Kaufmann

Impressionen

Bourjau_Marktbeutel
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Zwiebeln, © Kulturamt der Stadt Miesbach
Zwiebeln

© Kulturamt der Stadt Miesbach

Gemüse von einem Marktstand, © Kulturamt der Stadt Miesbach
Am Markt

© Kulturamt der Stadt Miesbach

Blumen am Markt, © Kulturamt der Stadt Miesbach
Blumen am Markt

© Kulturamt der Stadt Miesbach

Margot und Lisa auf dem Grünen Markt in Miesbach, © Kulturamt der Stadt Miesbach
Margot und Lisa

© Kulturamt der Stadt Miesbach